Interamerikanistik an der FAU
Die interdisziplinäre interamerikanistische Forschung ist für uns von zentraler Bedeutung und hat sich in den letzten Jahren auf nationaler sowie auf internationaler Ebene zu einem viel beachteten Forschungsfeld entwickelt. Die Interamerikanistik ist in Erlangen schon lange ein profilbildender Schwerpunkt in Lehre und Forschung, sowohl in der Nordamerikanistik als auch in der Lateinamerikanistik.
Die Nordamerikanistik hat in Erlangen eine besondere Tradition, da sie ihren Forschungsgegenstand stets jenseits enger nationaler Grenzen definiert hat. Dies hat zur Herausbildung eines nicht nur in Bayern einmaligen Forschungs- und Lehrprofils geführt, das die USA in einem interamerikanischen und transatlantischen Beziehungsgeflecht positioniert und analysiert und, neben den USA und Kanada, die anglophone Karibik als wichtige eigenständige Lehrbereiche und Forschungsfelder beinhaltet. Die Erlanger Amerikanistik hat den Gründungsdirektor der Bayerischen Amerika-Akademie gestellt und ist auch weiterhin im Vorstand dieser wissenschaftlichen Vereinigung bayerischer Nordamerikaforscher*innen vertreten.
Die Grundlagen der Erlanger Lateinamerikanistik wurden mit der Einrichtung der Sektion Lateinamerika am Zentralinstitut für Regionenforschung in den 1970er Jahren gelegt. Mit den Reihen „Arbeitsunterlagen zur Lateinamerikaforschung“ (1966-1974), „Beiträge zur Soziologie und Sozialkunde Lateinamerikas“ (1967-1984) sowie „Lateinamerika-Studien/Estudios Latinoamericanos“ (seit 1977) mit inzwischen weit über 50 Bänden hat die Sektion einen entscheidenden Beitrag zur deutschen Lateinamerikaforschung geleistet. Die Gründung des Bayerischen Hochschulzentrums für Lateinamerika (BAYLAT) trägt der Tatsache Rechnung, dass die FAU bayernweit die meisten Kontakte zu lateinamerikanischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen aufweist.